Pirelli bringt die erfolgreiche Sportreifenfamilie mit dem Diablo Rosso IV in die nächste Generation. Der Nachfolger soll den Rosso III in allen Disziplinen schlagen und empfiehlt sich damit als Top-Reifen für alle Supersportler und sportlichen Nakedbikes.
Bi- und Multicompound-Mischung
Als wichtigste Eigenschaft sehen wir weiterhin den Grip auf trockener Strecke an. Je nach Reifendimension arbeiten die Italiener mit einer Bi- bzw. Multi-Compund-Mischung. Der Reifen wird also radial in drei bzw. 5 Abschnitte unterteilt. Alle Reifen mit einer 190er oder 200er Breite haben fünf Mischungen, die schmaleren Modelle nur drei. Dabei sitzt die härteste Mischung in der Mitte.
Das erhöht vor allem die Lebensdauer. Einen Schritt weiter außen folgt eine Silicamischung mit hohem Silicaanteil. Sie bringt Flexibilität in das Gummi, optimiert damit den Grip, hilft aber auch gleichzeitig dabei, die Aufwärmdauer zu verkürzen. In den Multicompound-Reifen ist im äußersten Bereich eine reine Rußmischung. Rußmischungen waren bis vor einigen Jahren dem Rennsport überlassen. Mittlerweile kommen Reifen mit partiellen Rußmischungen aber auch auf der Straße zum Einsatz. Der Vorteil: Wenn diese Mischung schön viel Temperatur sammelt liefert sie immensen Grip, sodass auch 1000er Supersportler oder Drehmoment-Monster wie eine KTM 1290 Superduke oder Triumph Speed Triple 1200 RS in ordentlich Schräglage mächtig ans Gas gehen können. Der Nachteil: kalt überträgt die Mischung recht wenig Kraft. Deshalb sitzt dieser Bereich auch nur im äußersten Reifensegment, das ausschließlich bei schnellen Fahrten mit gut durchgewärmten Reifen Bodenkontakt bekommt.
Außen ganz ohne Profil
Im äußersten Bereich verzichtet der Diablo Rosso IV auch komplett auf Profilrillen. Einfach gesprochen: Weniger Rillen, mehr Auflagefläche, mehr Grip im Trockenen. Im Nassen wird der sogenannte profillose „Slickbereich“ nicht verwendet. Über den Großteil der Reifenlauffläche sind die klassischen Pirelli-Blitze zur Wasserverdrängung ausgespart. Deren Form soll mit dem neuen Rosso auch wieder ein Stück besser geworden sein und eine effektivere Drainage erreichen.
Neue Reifenkontur einfach erklärt
Optimiert hat Pirelli auch die Reifenkontur. In der Mitte wird der Reifen etwas spitzer. Damit verbessern sich vor allem das Handling und das Einlenkverhalten. Zu den Kanten hin wird die Kontur immer flacher, um die Auflagefläche zu vergrößern. Auch hier gilt wieder die Faustformel: Mehr Auflagefläche = mehr Grip.
Für alle sportlichen Fahrer gedacht
Pirelli selbst nimmt alle sportlich engagierten Fahrer in die Zielgruppe für den neuen Rosso IV. Im Fokus stehen natürlich Supersport- und Hypernaked-Fahrer, die das Limit ihres Motorrades erfahren wollen (natürlich im Rahmen der StVO). Mit dazu zählen aber auch Wochenend-Freizeitfahrer oder sportliche Tourenfahrer, die eine sportliche, aktive Fahrweise pflegen.
Dimensionen und Verfügbarkeit
Vorderreifen
- 110/70 ZR 17 M/C 58W TL Q3
- 120/60 ZR 17 M/C (W) TL Q3
- 120/70 ZR 17 M/C (58W) TL Q1
Hinterreifen
- 150/60 ZR 17 M/C 66W TL Q3
- 160/60 ZR 17 M/C (69W) TL Q1
- 180/55 ZR 17 M/C (73W) TL Q1
- 190/50 ZR 17 M/C (73W) TL Q4
- 190/55 ZR 17 M/C (75W) TL Q1
- 200/55 ZR 17 M/C (78W) TL Q1
- 200/60 ZR 17 M/C (80W) TL Q4