Testbericht BC Battery Controller Duetto
Kraftfahrzeuge, die lange in einer feuchten Umgebung gestanden haben, kämpfen nicht nur mit Roststellen, sondern häufig auch mit leeren Batterien. Mit dem BC Battery Controller Duetto testen wir ein Batterieladegerät, das den Energiespeicher auflädt und über den Winter schonen soll. Ob es sich behaupten kann, klären wir im Testbericht.
Technische Daten:
Abmessungen | 157 x 84 x 59 mm L x B x H) |
Gewicht | 721 g (ohne Batterieklemmen oder Ringösen) |
Kompatible Batterien | 12V-Bleisäure, AGM-, Gel-, VRLA-, Ca-Ca-, Nass-, Lithium-Ionen-Batterien |
Maximaler Ladestrom | 1,5 mA |
Spannungsbereich Erhaltungsfunktion | 13,0 bis 14,2 V |
Temperaturbereich | -20 bis 50 °C |
Überspannungsschutz | Ja |
Überhitzungsschutz | Ja |
Kurzschlussschutz | Ja |
Verpolungsschutz | Ja |
Erster Eindruck:
Mit einer Länge von 157 Millimetern und einer Breite von 84 Millimetern gehört der BC Battery Controller Duetto zu den größeren Vertretern der Batterieladergeräte. Der italienische Hersteller installiert die Technik in einem zweiteiligen Kunststoffgehäuse, das mit vier handelsüblichen Schrauben zusammengehalten wird. Fünf LEDs zeigen an, welcher der zwei Modi gewählt ist und indizieren eine Fehlermeldung beziehungsweise den Ladeprozess. Das Ladegerät ist im Stande, sowohl Lithium-Ionen-Batterien als auch Bleisäurebatterien jeglicher Art aufzuladen. Seitlich werden zwei Kabel herausgeführt. Das erste wird in eine 230-Volt-Steckdose eingesteckt, das andere mit den Ringösen oder Batterieklemmen aus dem Lieferumfang verbunden.
Dass italienische Produkte von schlechter Qualität seien, bleibt in unseren Augen ein Mythos. Der BC Battery Controller Duetto zeigt sich mit stabilen, gut isolierten Batterieklemmen, langen Kabeln und einem robusten Gehäuse, das die Technik sogar vor Spritzwasser und Feinstaub schützt. Perfekt ist das Produkt trotzdem nicht. Die Krokodilklemmen werden vom Hersteller ineinandergesteckt und sind im vorderen Bereich leicht verbogen. Abzüge in der B-Note gibt es für das Branding: Anstelle eines Drucks oder einer Gravur wird ein einfacher Aufkleber mit dem Logo auf der Oberseite aufgedrückt.
Bedienung:
Der BC Battery Controller Duetto ist sowohl mit Bleisäure- als auch Lithium-Ionen-Batterien kompatibel. Der Nutzer muss den richtigen Modus zu wählen, um seine jeweilige Batterie korrekt aufzuladen. Der Modus wird gewechselt, indem das Gerät vom Stromnetz getrennt, die Batterieklemmen kurzgeschlossen und das Gerät wieder mit dem Netz verbunden wird. Eine der drei rechten LEDs zeigt den aktuellen Modus an. Nun muss das Ladegerät wieder von der 230-Volt-Energiequelle getrennt werden, um die beiden Klemmen oder Ringösen mit den Batteriepolen zu verbinden. Dieser Prozess ist leider sehr langwierig und könnte durch einen Kippschalter oder einen Druckknopf stark vereinfacht werden. Die Zuordnung der Pole könnte kaum eindeutiger sein: Die Klemmen sind farblich klar getrennt und mit den Aufschriften „+“ oder „-“ gut voneinander zu unterscheiden.
Ladeprozess:
BC Battery Controller gibt an, dass das Ladegerät auch tiefenentladene Batterien mit mindestens 1,25 Volt Betriebsspannung wiederbeleben können soll. Im Test hat das Gerät auch eine Batterie einer Suzuki SV650 AL7 (Baujahr 2017) mit nur 0,67 Volt aufladen können. In der ersten Phase prüft das Gerät die Batterie und gibt für etwa 20 Minuten gar keinen Ladestrom aus. Danach beginnt eine sehr sanfte Ladephase, um die Batterie wiederzubeleben. Bis eine Batteriespannung von Zehn Volt erreicht wird, produziert der BC Battery Controller Duetto einen Ladestrom von nur 70 bis 80 Milliampere. Danach steigt der Ladestrom auf etwa 900 Milliampere. Der Ladestrom pulsiert in dieser Phase, was der Lebensdauer der Batterie entgegenkommt. Nach der erfolgreichen Wiederbelebung wird der Ladestrom auf etwa 500 Milliampere gesenkt, um der Maximalladung in kleineren Schritten entgegenzugehen.
Insgesamt fallen die Wiederbelebung- und die Aufladung der Batterie sehr schonend aus. Günstigere Geräte ohne Mikroprozessor arbeiten in der Regel mit einem konstanten Strom. Sobald die Batterie vollständig aufgeladen ist, wechselt das Gerät in den Erhaltungsmodus, in dem die Lebensdauer der Batterie im Vordergrund steht. Der BC Battery Controller Duetto arbeitet auch dabei mit einem pulsierenden Ladestrom von etwa 500 Milliampere. Im Vergleich dazu arbeitet der günstigere Batterieladungserhalter von Dino Kraftpaket mit einem konstanten Ladestrom von etwa 850 Milliampere.
Zum Erhaltungsprozess gehören Analyse-Pausen und der Ladungsausgleich. Während der Analyse-Phase lädt das Gerät die Batterie gar nicht auf und prüft, ob sie die Ladung aufrechthalten kann. Der Ladungsausgleich geschieht alle 30 Tage und sorgt dafür, dass alle Batteriezellen gleich stark beansprucht werden. Diese Prozesse werden komplett automatisch gestartet, sodass der Slogan „Connect & Forget“ auf der Verpackung voll zutrifft. Für Bleisäurebatterien jeglicher Art wird nach der Wiederbelebung – also dem Aufladen bis ca. 12,5 Volt – eine Entsulfatisierung durchgeführt. Bei Lithium-Ionen-Batterien entfällt dieser Ladungsabschnitt aus technischen Gründen natürlich. BC Battery Controller gibt einen maximalen Ladestrom von 1,5 Ampere an, wir konnten beim Laden einer Bleisäurebatterie maximal 900 Milliampere messen. Vermutlich gilt die Herstellerangabe nur für den Lithium-Ionen-Modus, der nicht getestet worden ist.
Sicherheit
Grundsätzlich sind alle Fehler, die der Nutzer machen kann, kein Problem für das Gerät. Bei zu hohen Spannungen oder Temperaturen sowie bei falscher Polung gibt das Gerät eine Fehlermeldung aus. Sollte ein Fehler auftreten, wird der Ladeprozess sofort beendet, um Schäden am Ladegerät oder der Batterie zu vermeiden. Der Hersteller wirbt damit, dass das Gerät nach dem einmaligen Verkabeln abgestellt und vergessen werden darf. In unserer Testphase gab es keinerlei Probleme, sodass wir diese Aussage ohne Einwände unterschreiben können. In der Wiederbelebungsphase konnten am Gehäuse Temperaturen, die nur minimal über der Zimmertemperatur gelegen haben, gemessen werden. In der Ladephase war die Temperatur spürbar höher, aber keineswegs gefährlich.
Die mitgelieferten Batterieklemmen sind sehr stabil und gut isoliert. Anstelle von aufgezogenen Schrumpfschläuchen arbeitet der italienische Hersteller mit Kunststoffüberzügen, die den Griff auf der Innen- und Außenseite abdecken.
Unser Fazit:
Den BC Battery Controller Duetto haben wir aufgrund der mit Features übersäten Verpackung erst mit Vorsicht genossen. Die gute Verarbeitungsqualität, der schonende Ladeprozess und die sanfte Ladungserhaltung haben uns allerdings umstimmen können. Darüber hinaus ist zu loben, dass sich das Ladegerät nicht auf einen Batterietypen spezialisiert, sondern an Bleisäure- und Lithium-Lionen-Batterien verwendet werden kann. Alle wichtigen Sicherheitsmechanismen werden auch geboten, sodass unerfahrene Anwender keine Gefahren erwarten müssen. Das einzige große Manko ist der recht aufwändige Wechsel der Lademodi. Das häufige Ein- und Ausstecken des Netzsteckers stört und ist nicht nutzerfreundlich – auch wenn der Hersteller eine Videoanleitung anbietet. Da das Gerät vor dem Winter nur ein einziges Mal angeschlossen werden muss, ist der geringe Mehraufwand zu entschuldigen.
Nichtsdestotrotz erhält das Ladegerät unsere Empfehlung, da es eine stark tiefenentladende Batterie innerhalb von einem Tag wiederbeleben konnte. Im Einzelhandel ist der BC Battery Controller für gut 60 Euro erhältlich. Aus unsere Sicht ist der Preis passend angesetzt.